Nachbericht zum elektromobilen Infoabend in Grainau

Faktor für den Tourismus

Mit dem Vortrag über Elektromobilität am 25. Februar im Grainauer Kurhaus knüpfte BfG Bürger für Grainau thematisch an den kürzlich organisierten Vortrag von Dr. Johannes Vogelmann an, der den Klimawandel in den Alpen zum Inhalt hatte. Denn Elektromobilität kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dr. Christoph Ebert und Ilkkan Karatas vom Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie stellten Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Gesamtkonzept e-GAP vor. Die Teilnehmer konnten ein Quadrad sowie ein Elektroauto live erleben und waren beeindruckt von den vielen Möglichkeiten, die Elektromobilität für Bürger, Firmen, Kommunen und Touristen bietet.

Seit Juli 2010 ist Garmisch-Partenkirchen „Modellkommune Elektromobilität“. Das Gesamtkonzept e-GAP umfasst zehn Verbundvorhaben unterschiedlichster Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die vom Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie koordiniert werden. Die erforschten elektromobilen Ansätze gingen von der Kurzzeitvermietung von Elektrofahrzeugen für Touristen über e-Carsharing bis hin zu neuen Fahrzeugideen, wie das Quadrad mit Elektromotor. Als nutzerfreundliche Dienstleistung erwies sich die Kombination von öffentlich zugänglichem e-Carsharing mit dem Personennahverkehr: Bisher fuhren über 200 Nutzer mehr als 25.000 km elektrisch – und damit absolut CO2-frei.

Basis für alle e-mobilen Angebote ist eine intelligente Ladeinfrastruktur. In Garmisch-Partenkirchen und Umgebung gibt es rund 12 Ladestationen, davon 8 im Gemeindegebiet, an denen die inzwischen über 100 Nutzer kostenlos laden und parken können. Über eine Smartphone-APP lassen sich außerdem Ladestationen reservieren und freie Parkplatzflächen abrufen. Ein weiteres Forschungsvorhaben, in das 20 Familien mit Photovoltaikanlagen eingebunden waren, zeigte, dass Elektroautos, die mit privat erzeugtem Strom aus Photovoltaikanlagen geladen werden, eine sinnvolle Alternative zum Verbrennungsfahrzeug sein können.

Ob und in welchem Umfang Elektromobilität genutzt wird, hängt lt. Dr. Ebert vom damit verbundenen Mehrwert ab.

Dieser kann beispielsweise generiert werden über ein Bürgerauto, das von der Kommune für Dienstfahren und in den Nebenzeiten von den Bürgern via Carsharing genutzt wird. Oder durch die Erweiterung der Firmenflotte durch E-Fahrzeuge, die zusätzlich im Carsharing angeboten werden.

Mit öffentlichen Ladeflächen für e-mobile Gäste, wie es sie am Eibsee bereits gibt, sowie mit Verleihstationen für e-Bikes könnte man sich im Tourismus von anderen Regionen abheben. (Quelle: Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, Dienstag 8. März 2016)