Projektpartner in Persona
- Fraunhofer IAO: Frau Dr. Sabine Wagner
- Markt Garmisch-Partenkirchen: Frau Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer, Frau Bettina Moser
Systematische Weiterentwicklung von (E-)Mobilitätsangebote mit Blick auf ein ganzheitliches und nachhaltiges Mobilitätskonzept
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Modellkommune Elektromobilität“ werden bereits vielfältige E-Mobilitätsprojekte innerhalb des Marktes Garmisch-Partenkirchen, welche zukünftige Herausforderungen modellhaft lösen und die dazu notwendigen innovativen Technologien auf Ihre Funktionalität, Alltagstauglichkeit und Nutzerattraktivität überprüfen, durchgeführt. Ein schlüssiges, nachhaltiges Mobilitätskonzept liegt für den Markt Garmisch- Partenkirchen selbst noch nicht vor. Des Weiteren steht der Markt, u.a. aufgrund folgender Ereignisse der jüngsten Vergangenheit vor neuen Herausforderungen, die eine Berücksichtigung in einem nachhaltigen Mobilitätskonzept und in einem entsprechenden Handlungsleitfaden bzw. in einem entsprechenden Umsetzungsprozess von nachhaltigen Mobilitätsmaßnahmen erfordern:
- Nicht alle aufeinander abgestimmte e-GAP-Umsetzungsprojekte konnten in der gewünschten Form umgesetzt werden. Einzelne Projekte bzw. Maßnahmen konnten erst gar nicht angegangen werden. Folglich ist der bis dato forcierte Maßnahmenhandlungsweg nicht länger gültig, weshalb der Umsetzungsprozess im Sinne einer Qualitätssicherung neu bewertet und analysiert werden muss, um entsprechend nachsteuern zu können.
- Bereits laufende e-GAP-Projekte haben ein Umdenken in der Bevölkerung und bei den Touristen bewirkt. Um weiterhin e-GAP mit dem nachhaltigen E-Mobilitätskonzept vorantreiben zu können, ist eine nachhaltige Vernetzung von Mobilitätsangeboten über Marktgrenzen hinweg essentiell notwendig. D.h. das Marktumland, insbesondere die 4 Talschaften der Zugspitzregion, muss noch stärker eingebunden und marktübergreifende (ganzheitliche) Mobilitätskonzepte entwickelt werden.
- Die generelle Umbruchstimmung im Winter- und Sommertourismus, u.a. aufgrund von ausbleibenden Schneemengen, erfordert neue innovative Mobilitätslösungen.
Um eine systematische und vor allem nachhaltige Weiterentwicklung von Elektromobilitätsangeboten mit Blick auf ein ganzheitliches und nachhaltiges Mobilitätskonzept im Markt Garmisch-Partenkirchen gewährleisten zu können, müssen im Vorfeld die Antworten zu folgenden Fragen vorliegen:
- Schließt das betreffende Elektromobilitätsangebot eine Bedarfslücke im Gesamtmobilitätssystem, ergänzt es ein anderes Mobilitätsangebot oder steht es in Konkurrenz mit weiteren Mobilitätsangeboten?
- Welche Rahmenbedingungen gibt das ganzheitliche, nachhaltige Mobilitätskonzept des Marktes Ga.-Pa. als „Leitplanken“ für die Weiterentwicklung der Elektromobilitätsangebote vor?
Die entsprechenden Antworten der Fragen sind essentiell notwendig, um (1) effizient und nachhaltig das entsprechende Mobilitätsangebot auch mit Blick auf die Kommunalverwaltung implementieren sowie (2) tragfähige und akzeptable Betreiber-, Geschäfts- und Betriebsmodelle für dieses Angebot entwickeln zu können. Wie jedoch dargelegt, sind weder der aktuelle Status- Quo des Gesamtmobilitätssystems, d.h. dessen Bedarfe, Lücken, etc. hinreichend bekannt, noch liegt für den Markt Garmisch-Partenkirchen ein schlüssiges, nachhaltiges Mobilitätskonzept und dessen Rahmenbedingungen vor.
Deshalb wird in einem ersten Projektschritt (AP 1), unter noch stärkerer Einbindung der lokalen Akteure und unter Berücksichtigung vorhandener Mobilitätsstudien sowie den bisherigen Ergebnissen der e-GAP-Verbundprojekte eine umfassende, systemische, ganzheitliche Bestandsanalyse durchgeführt. In diesem Rahmen wird zudem eine Bewertung des aktuellen Umsetzungsprozesses der e-GAP-Verbundprojekte im Sinne einer Qualitätssicherung (PDCA- Zyklus) durchgeführt und entsprechend Erfolge und Misserfolge aufgezeigt sowie analysiert. Auf Basis der Bestand- bzw. Status-Quo-Analyse wird in einem weiteren Schritt (AP 2) ein nachhaltiges Mobilitätskonzept abgeleitet. Hierzu wird auf Basis der Status-Quo Analyse mit Hilfe des Szenarioprozesses sowie unter Einbezug der lokalen Akteure unterschiedliche Visionen eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes für den Markt abgeleitet und wissenschaftlich bewertet. Darauf aufbauend (AP 3) werden Maßnahmen abgeleitet, um die bestehenden Probleme im Mobilitätsbereich zu lösen und die gesteckten Ziele zu erreichen (Entwicklung eines Umsetzungsprozesses der Maßnahmen). Um ein zukünftiges Monitoring des Umsetzungsprozesses des nachhaltigen Mobilitätskonzepts gewährleisten und effizienter gestalten zu können, werden parallel zu den gennannten Arbeiten ein markt- bzw. regionsspezifisches Kennzahlensystem zur Bewertung, auch Indikatorsystem genannt, entwickelt. Die Methodik zur Entwicklung eines (E-)Mobilitätsleitbildes ist sehr komplex. Neben dem Know-how über den Einsatz der notwendigen systemischen Methoden zur Betrachtung der interdisziplinären Handlungsfelder der Mobilität, das durch den Projektpartner Fraunhofer IAO eingebracht wird, ist die Expertise sowie Mitarbeit von Vertretern des Marktes, lokalen und regionalen Akteuren sowie der Öffentlichkeit extrem wichtig, um ein tragfähiges und von allen Beteiligten akzeptiertes Mobilitätskonzept inkl. eines Handlungsleitfadens und Kenn- zahlensystem entwickeln zu können.
Um die gesteckten Projektziele erreichen zu können, ist der 3 stufige Projektablauf (AP 1 – AP 3) notwendig, der durch die Arbeitspakete „öffentliche Kommunikation“ (AP 4) und „Projektmanagement“ (AP 5) kontinuierlich begleitet wird: